Hameln, den 21.06.2023 – Das Jahr 2022 war ein ereignisreiches Jahr, sowohl für die Volksbank im Wesertal als auch für ihre Mitglieder, Kundinnen und Kunden. Mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine gingen massive Preissteigerungen, hervorzuheben die der Energie und Rohstoffe, einher. Die Notenbanken reagierten auf die darauf resultierende Preisinflation mit Zinserhöhungen, so dass sich innerhalb kürzester Zeit gravierende Veränderungen an den Finanzmärkten ergaben. Für alle Banken bedeutete dies eine große Umstellung und Neuausrichtung.
"Denn das Problem ist nicht, dass die Zinsen steigen. Das eigentliche Problem ist, die atemberaubende Geschwindigkeit, mit der sie steigen", betonte Vorstandsvorsitzende Ilka Osterwald in ihrer Rede anlässlich der Generalversammlung. Während der Nullzinsphase legten die Konsumenten ihr Erspartes eher kurzfristig an, während man natürlich versuchte, eine möglichst lange Bindung an die günstigen Kreditzinsen zu erzielen. Dieses führt jetzt dazu, dass die steigenden Zinsen nur sehr langsam im Kundenkreditgeschäft der Banken – der Aktivseite – ankommen und dort für steigende Erträge sorgen. Währenddessen bedeuten ansteigende Sparzinsen auf der Passivseite – aus Banksicht – immer steigende Kosten. Um nicht in Schieflage zwischen der Ertrags- und Kostenseite zu geraten, passen die Institute ihre Sparzinsen folglich nur langsam oder gar nicht an. Frau Osterwald erläuterte weiter: "Was Zinsänderungen angeht, sind insbesondere kleinere Banken – also auch wir – sensibler veranlagt. Denn hier hängt die Ertragslage viel stärker vom Zinsgeschäft ab als bei größeren Banken."
Auf Kundenseite war die Verunsicherung, die aus der politischen Lage, ihren Ereignissen und Folgen resultierte, stark zu spüren. Investitionen wurden gestoppt und der Konsum ging deutlich zurück. Kurzum, der Gürtel wurde enger geschnallt. Die Bank spürte dies insbesondere in einer abnehmenden Kreditnachfrage – sowohl im Baufinanzierungs- als auch im Konsumentenkreditgeschäft.
Die Volksbank im Wesertal eG war diesen extremen Bedingungen aufgrund von soliden Anlagen und einer breiten Risikostreuung gut gewappnet und konnte anlässlich ihrer Generalversammlung auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2022 zurückblicken. Die Bilanzsumme belief sich auf 348 Mio. Euro (+ 19 Mio. Euro). Das Kundenwertvolumen betrug 658 Mio. Euro (+ 8 Mio. Euro). Beides entspricht einem soliden und, mit Blick auf die Vorjahre, konstanten Wachstum.
Ein leicht besseres Zinsergebnis führte im letzten Jahr, bei einem nahezu konstanten Provisionsergebnis und sinkenden Verwaltungsaufwendungen, zu einem verbesserten Betriebsergebnis vor Bewertung. Aus diesem Betriebsergebnis konnte die Bank auch im Jahr 2022 wieder 850 Tausend Euro dem Fonds für allgemeine Bankrisiken zuführen. Die Generalversammlung sprach sich dafür aus, mit den – nach Abzug des Steueraufwands - verbleibenden 304 Tausend Euro eine Dividende in Höhe von 2% auszuzahlen und die verschiedenen Rücklagen der Bank zu stärken, um die Kapitalausstattung der Volksbank im Wesertal weiter auszubauen. Mit deren Stärkung kann sichergestellt werden, dass auch künftig für Unternehmen und Privatpersonen in der Region entsprechende Finanzierungsmittel zur Verfügung stehen.