Naturerlebnisbad Lauenstein

Kindheitserinnerung, Treffpunkt, ein Stück Natur und bewusst anders als andere Bäder

Die 25. Badesaison im Naturerlebnisbad Lauenstein hat Anfang Juni begonnen. Gerne blickt man auf die Eröffnung des Bades in Jahre 1999 zurück, als hier das erste Naturbad dieser Größenordnung in Norddeutschland errichtet wurde. Im Durchschnitt kommen 10.000 Besucher pro Jahr ins Naturerlebnisbad, diese allerdings nicht nur aus der Region Salzhemmendorf. Viele Besucher aus den Kreisen Holzminden, Hannover und Hildesheim sowie Schulklassen und Gäste des Naturfreundehaus Lauenstein legen ebenso großen Wert auf das Baden im kühlen Nass ohne Chemikalien. Insbesondere Familien mit Kindern kommen voll auf ihre Kosten. Neben dem Badespaß bieten sich auf dem großflächigen Gelände zum Beispiel mit Minigolf, einem bunten Spielplatz mit Matschanlage, einem Bachlauf und Beachvolleyball noch viele andere Möglichkeiten.

Das Besondere an diesem Bad: Es ist Natur zum Erleben.

Die Wasseraufbereitung erfolgt natürlich. Zwei Umwälzpumpen halten einen Wasserkreislauf aufrecht, so dass das Wasser aus den Becken permanent in einen Regenerationsteich gepumpt wird. Dort fließt es durch verschiedene Stein- und Kiesschichten. Pflanzen und Mikroorganismen tun ihr Übriges, so dass gereinigtes Wasser wieder zurück in die Becken gelangen kann. „Wasser ist Leben – dies beweist unser Naturerlebnisbad eindrücklich“, berichtet Tanja Bohne, Vorstandsmitglied des Trägervereins. „Neben dem Dienst der Wasseraufbereitung bietet unser Regenerationsteich ebenfalls Lebensraum für verschiedene Kleinlebewesen“, ergänzt sie.

Tanja Bohne in ihrem Element bei der Aktion "Tiere am Teich" mit der Grundschule Salzhemmendorf (Fotos: VBiW oder Naturerlebnisbad)

Das Konzept des Naturbades hat viele Vorteile.

„Wesentlich niedrigere Betriebskosten, insbesondere beim Energie-  und Wasserverbrauch waren 1998 ein ausschlaggebender Grund für den Bau des Naturbades. Inzwischen ist unser Bad in die Jahre gekommen, und die Lage hat sich durch großen Instandhaltungsbedarf verändert. Somit ist eine umfangreiche Modernisierung in den nächsten 2 Jahren erforderlich“, erklärt der 1.Vorsitzende Mark Wendlandt. Tanja Bohne fügt hinzu: „Unser Badewasser wird von uns täglich und alle 14 Tage vom Gesundheitsamt getestet, seit knapp 25 Jahren ohne ernsthafte Beanstandungen.“

Nach 25 Jahren ist Verjüngung ein Thema

Bereits bei Errichtung des Bades wurde der Trägerverein Naturerlebnisbad Lauenstein e.V. gegründet. Im Laufe der Jahre gewann der Verein erfreulicher Weise immer mehr Mitglieder und der Vorstand konnte in den letzten Jahren verjüngt werden. Der Verein zählt aktuell ca. 260 Mitglieder, größtenteils aus dem Ort. In den letzten 3 Monaten freute man sich über mehr als 20 Neueintritte. „Wir können mit Stolz behaupten, eine Begegnungsstätte für die Umgebung zu sein“, sagt Mark Wendlandt.

Doch auch das Naturerlebnisbad selbst benötigt nach knapp 25 Jahren eine Verjüngung. Ein Planungsbüro ist bereits beauftragt und hat ein Modernisierungskonzept ausgearbeitet, Kostenpunkt: 1,4 Mio. Euro. Die wesentlichen Sanierungspunkte werden dabei der Beckenbereich, die Verrohrung des Wasserkreislaufs, der Regenerationsteich und das Kleinkinderbecken sein. „Eine Million Euro an Fördermitteln werden im September beantragt. Zudem ist eine Eigenleistung vorgesehen. Im kommenden Jahr machen wir hierfür mit einer Spendenaktion mobil“, berichtet Mark Wendlandt weiter. „Die Badesaison 2024 mit einer großen Jubiläumsfeier am 3. August wird noch wie gehabt stattfinden, dann geht’s voraussichtlich ab Oktober an die Sanierungsarbeiten.“

Doch auch die Suche nach Mitarbeitern für den Unterhalt, die Kasse oder zur Abdeckung der Badeaufsichten ist jedes Jahr eine Herausforderung. Neben ungefähr 10 hauptamtlichen Mitarbeitern decken sechs Ehrenamtliche die vorhandenen Personalengpässe ab – ehrenamtlich und dies neben der Vorstandsarbeit und einem hauptamtlichen Job.

„Ich komme von hier – was ist, wenn es das Naturerlebnisbad hier nicht mehr geben würde?“ so erklärt Kassenwart Michael Namislo seine Motivation zur Vereinsarbeit. „Auch ohne ein großer Schwimmer zu sein, gehe ich gerne vorneweg“, so erklärt der 1. Vorsitzende Mark Wendlandt seinen ehrenamtlichen Einsatz zur Arbeit für den Trägerverein. Tanja Bohne fügt hinzu: „Die Kinder sind immer verwundert, wenn ich erzähle, dass ich dies alles ohne Bezahlung in meiner Freizeit mache und sogar noch einen ‚richtigen‘ Job habe. Doch hier kann ich meine Naturverbundenheit leben.“ Beeindruckend!

Und wie passt die Volksbank im Wesertal in dieses Konzept?

„Die Volksbank engagiert sich schon immer für Natur, Kinder und die Region – genauso wie wir. Seit vielen Jahren haben wir persönliche Ansprechpartner für unsere Fragen und haben schon viele gemeinsame Aktionen durchgeführt“, freut sich Frau Bohne.

Vielen Dank an das Naturerlebnisbad Lauenstein für die tolle Zusammenarbeit!